“Fast wie ein Rausch” – so beschreibt eine junge Musikerin das Erlebnis, Teil eines so renommierten Orchesters zu sein. Der Kinodokumentarfilm TONSÜCHTIG von Iva Švarcová und Malte Ludin erlaubt erstmals einen Blick hinter die Kulissen der Wiener Symphoniker, den Hütern des weltberühmten “Wiener Klangs”. Das Besondere an diesem Film: er zeigt auch die Schattenseiten des Musikerdaseins, erzählt von Versagens- und Verlustängsten und davon, wie schmal der Grat zwischen Triumph und Desaster sein kann – Kunst als Hochseilakt.
TONSÜCHTIG bricht auch eine Lanze für mehr “Frauenpower” in dieser – immer noch – männlich dominierten Welt: denn das nervenaufreibende Probespiel für die Stelle des Konzertmeisters kann eine Frau, Sophie Heinrich, gegen alle Konkurrenten für sich entscheiden.
Und wie lässt sich der legendäre “Wiener Klang” definieren? Er habe etwas “Sinnliches”, etwas “Leichtes”, meint Chefdirigent Philippe Jordan. Diesen Klang zu pflegen, das macht der Film deutlich, ist keineswegs “Anbetung der Asche”, sondern “die Weitergabe des Feuers”.
Regie: Malte Ludin, Iva Svarcová / Drehbuch: Iva Svarcová, Malte Ludin / Kamera: Helmut Wimmer, Gabriel Krajanek / Schnitt: Tom Pohanka, Joana Scrinzi, Gabriele Semmler / Ton: Franz Moritz, Bernhard Maisch / Produktion: Kurt Mayer Film / Produzenten: Kurt Mayer
Österreich 2020 / 90 Minuten