Die Jahre nach 1968 waren eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs und der selbstverwalteten Kollektive. In diesem Kontext stand auch die Gründung des Filmladens irgendwann um 1975. Politisch relevante Filme, die ansonsten nicht nach Österreich gekommen wären, sollten dem damaligen Konformismus der Medienlandschaft ein kraftvolles Signal entgegensetzen. 1986 ging mit dem VOTIV KINO der lang ersehnte Traum vom eigenen Kino in Erfüllung und gleichzeitig vollzog sich mit dem schrittweisen Rückzug der Gründergeneration die Metamorphose zum Independent-Kino-Filmverleih.
Heute gehört der Filmladen zum kleinen Kreis jener europäischen Arthouse-Verleiher, die auf eine lange Tradition zurückblicken können und gleichzeitig die Gegenwart des Arthouse-Kinos in ihrem jeweiligen Land wesentlich mitbestimmen. An die 1.000 Titel haben wir in den letzten 25 Jahren in Österreich ins Kino gebracht, darunter die jeweils aktuellen Filme so gut wie aller namhaften RegisseurInnen: von A wie Almodovar bis Z wie Zhang Yimou. Ein traditioneller Schwerpunkt unserer Arbeit gilt dem österreichischen Film, und wir sind stolz darauf, dass wir es sind, die einen Großteil der erfolgreichsten heimischen Produktionen ins Kino gebracht haben.
Für all jene Titel, die nicht in den klassischen Arthouse-Bereich gehören oder sich nicht darauf beschränken, haben wir vor einigen Jahren unser zweites Verleihlabel, Luna Film, aus der Taufe gehoben. Und wir haben uns auch im DVD-Bereich etabliert. Mit der Edition filmladen haben wir eine Marke geschaffen, die auf DVD die Bandbreite des gegenwärtigen Arthouse-Kinos repräsentiert.
Waren wir ursprünglich alle jung, sind in unserem Team mittlerweile alle Altersgruppen vertreten. Das schärft unseren Blick und stellt unsere Arbeit auf eine breitere Basis. Was uns alle eint, ist unsere Leidenschaft fürs Kino und unser Anspruch, möglichst nah am Puls des Arthouse-Kinos zu sein.