Die beiden Freundinnen Lil und Roz, die einander seit Kindertagen kennen und mit ihren fast erwachsenen Söhnen in einem australischen Badeort leben, beginnen eine Affäre mit dem Sohn der jeweils anderen. Diese “ménage à quatre” rüttelt an zwei Tabus: Einerseits werden Beziehungen zwischen Frauen und wesentlich jüngeren Männern gesellschaftlich weit weniger akzeptiert als der umgekehrte Fall; andererseits haftet dieser sehr speziellen Konstellation etwas durchaus Inzestuöses an.
In Anne Fontaines einfühlsamer Regie und Christopher Hamptons von leiser Ironie geprägten Drehbuchadaption der Doris-Lessing-Geschichte “Die Großmütter” steht aber nicht das Skandalöse im Vordergrund, sondern die Intimität. Der Erzählbogen verbindet die Beziehung vier starken und dennoch auch verletzlichen Figuren zu einer optimistischen Liebesgeschichte außerhalb traditioneller Formen.
“Anne Fontaine hat sich in ihrer Adaption Freiheiten genommen, die Figuren ausgebaut und ein Ende gefunden, das es in der Novelle nicht gibt, aber passender nicht sein könnte. Weil es Fragen offen lässt, weil nicht alles geklärt ist, weil das Leben eben genau so ist.” (kritiken.de)
Regie: Anne Fontaine / Drehbuch: Christopher Hampton, nach der Erzählung 'Die Großmütter' von Doris Lessing / Kamera: Christophe Beaucarne / Schnitt: Luc Barnier, Ceinwen Berry / Musik: Christopher Gordon / Ton: Brigitte Taillandier, Francis Wargnier, Peter Miller, Jean-Pierre Laforce / Ausstattung: Annie Beauchamp / Kostüm: Joanna Mae Park / Produktion: Hopscotch Features, Cine@, Mon Voisin Productions, France 2 Cinéma, Gaumont, Screen Australia / Produzenten: Philippe Carcassonne, Andrew Andrew Mason / Mit: Naomi Watts, Robin Wright, Xavier Samuel, James Frecheville, Sophie Lowe, Jessica Tovey, Gary Sweet, Alyson Standen, Skye Sutherland, Sarah Hendeson
Frankreich/Australien 2012 / 102 Minuten / DF, OmU / Cinemascope / Dolby SR/SRD