Nach dem Unfalltod ihres Sohnes verlassen Yaojun und Liyun die Heimat und ziehen in eine große Stadt, deren Dialekt sie nicht einmal verstehen. Auch Adoptivsohn Liu Xing bringt nicht den erhofften Trost. Trotzig verweigert er sich den “fremden” Eltern und verschwindet eines Tages ganz. Immer wieder werden die Eheleute von ihren Erinnerungen eingeholt und kehren schließlich an den Ort der verlorenen Hoffnungen zurück.
Das Familiendrama umschließt drei Jahrzehnte chinesischer Geschichte. Privates und Politisches verschmelzen, das Individuum gerät ins Getriebe einer Gesellschaft im permanenten Wandel. So führt der Film vom Aufbruch nach der Kulturrevolution in den 1980er-Jahren bis in den prosperierenden Turbokapitalismus der Gegenwart und ist dabei Zeitkritik und Melodram zugleich.
Wang Jingchun und Yong Mei wurden bei der Berlinale 2019 mit dem Silbernen Bären für die besten HauptdarstellerInnen ausgezeichnet.
Regie: Wang Xiaoshuai / Drehbuch: A Mei, Wang Xiaoshuai / Kamera: Kim Hyun-seok / Schnitt: Lee Chatametikool / Musik: Dong Yingda / Ton: Fu Kang, Qi Siming / Ausstattung: Lv Dong / Kostüm: Pang Yan / Produktion: Dongchung Films / Produzenten: Liu Xuan, Wang Xiaoshuai, Yang Wei, Wang Hai, Han Jianv / Mit: Wang Jingchun, Yong Mei, Qi Xi, Wang Yuan, Du Jiang, Ai Liya, Xu Cheng, Li Jingjing, Zhao Yanguozhang
VR China 2019 / 185 Minuten / DF, OmU