Im Zimmer einer billigen Absteige in Paris liegt Oscar Wilde (Rupert Everett) auf seinem Sterbebett, sein Leben zieht an ihm vorüber, die Erinnerungen versetzen ihn in andere Zeiten und an andere Orte. War er wirklich einst der berühmteste Mann in London? Der Künstler, der von einer Gesellschaft gekreuzigt wurde, die ihn einst anhimmelte? Der Liebhaber, verhaftet und freigelassen, der im letzten Abschnitt seines Lebens dennoch dem Ruin entgegentaumelt? Unter dem gnadenlosen Vergrößerungsglas des Todes lässt er sein Leben Revue passieren: der gescheiterte Versuch, sich mit seiner jahrelang leidenden Ehefrau Constance (Emily Watson) zu versöhnen, die wieder aufflammende, fatale Liebesaffäre mit Lord Alfred Douglas (Colin Morgan) sowie die warmherzige Hingabe von Robbie Ross (Edwin Thomas), der vergeblich versuchte, Wilde vor sich selbst zu retten. Von Dieppe über Neapel nach Paris: Die Freiheit ist ein Trugbild, Oscar Wilde ein verarmter Vagabund, immer ruhelos, von seinen alten Bekannten gemieden, doch bewundert von einer eigentümlichen Gruppe von Outlaws und Straßenkindern, denen er die alten Geschichten erzählt – während sein unvergleichlicher Esprit immer noch extrem geschärft ist. THE HAPPY PRINCE ist ein Porträt der dunklen Seite eines Genies, das in den letzten Tagen des ausgehenden 19. Jahrhunderts für die Liebe lebte und starb.
Regie: Rupert Everett / Drehbuch: Rupert Everett / Kamera: John Conroy / Schnitt: Nicolas Gaster / Musik: Gabriel Yared / Ton: Dirk Bombey, Gervaise Demeure, Alek Goosse / Ausstattung: Brian Morris / Kostüm: Giovanni Casalnuovo, Maurizio Millenotti / Produktion: Maze Pictures, Entre Chien et Loup, Palomar, Cine Plus Filmproduktion, Robert Fox Limited, BBC Films / Produzenten: Sébastien Delloye, Philipp Kreuzer, Jörg Schulze / Mit: Rupert Everett, Colin Firth, Colin Morgan, Edwin Thomas, Emily Watson, Anna Chancellor, Tom Wilkinson, Béatrice Dalle
Deutschland/Belgien/Großbritannien/Italien 2018 / 105 Minuten / DF, OmU (englisch)