Jazz und Entkolonialisierung sind in dieser historischen Achterbahnfahrt miteinander verwoben, die die Episode aus dem Kalten Krieg neu erzählt, die die Musiker Abbey Lincoln und Max Roach dazu brachte, den UN-Sicherheitsrat aus Protest gegen die Ermordung des kongolesischen Führers Patrice Lumumba zu stürmen.
Wir schreiben das Jahr 1961, sechs Monate nach der Aufnahme sechzehn neuer unabhängiger afrikanischer Länder in die UNO – ein politisches Erdbeben, durch das sich die Stimmenmehrheit von den Kolonialmächten auf den globalen Süden verlagert. Während der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow vor Empörung über die Mitschuld der UNO am Sturz Lumumbas mit dem Schuh klopft, schaltet sich das US-Außenministerium ein und schickt den Jazz-Botschafter Louis Armstrong in den Kongo, um von dem von der CIA unterstützten Putsch abzulenken.
Mit Auszügen aus “Mein Land, Afrika” von Andrée Blouin (gesprochen von Marie Daulne alias Zap Mama), “Congo Inc.” von In Koli Jean Bofane, “To Katanga and Back” von Conor Cruise O’Brien (gesprochen von Patrick Cruise O’Brien) und Audiomemoiren von Nikita Chruschtschow
Regie: Johan Grimonprez / Drehbuch: Johan Grimonprez / Schnitt: Rik Chaubet / Ton: Ranko Pauković, Alek "Bunic" Goosse / Produktion: Onomatopee Films BV, Warboy Films S.A.S., Zap-O-Matik, Baldr Film, RTBF, VRT, Johan Grimonprez / Produzenten: Daan Milius, Rémi Grellety
Belgien, Frankreich, Niederlande 2024 / 150 Minuten