In einer eisigen Nacht kurz vor Weihnachten wird ein Radfahrer von einem Geländewagen von der Straße gestoßen. In Rückblenden enthüllt DIE SÜSSE GIER die Ereignisse, die zu diesem Unfall führten – und deren Konsequenzen.
Der Immobilienmakler Dino Ossola (Fabrizio Bentivoglio) will die Beziehung seiner Tochter Serena (Matilde Gioli) mit Massimiliano, dem Sohn des reichen Bankers Giovanni Bernaschi (Fabrizio Gifuni), dazu nützen, die soziale Leiter emporzuklimmen. Er riskiert sein ganzes Vermögen, um sich in einen Investmentfonds von Bernaschi einzukaufen. Doch als der Fonds an Wert verliert, lässt Bernaschi den naiven Dino hängen. Auch Bernaschis Frau Carla (Valeria Bruni Tedeschi) bekommt die Skrupellosigkeit ihres Mannes zu spüren. Zunächst finanziert Giovanni der Ex-Schauspielerin ein Theater, doch als er die Immobilie dringend zur Refinanzierung seiner Verluste benötigt, nimmt er ihr das Projekt einfach wieder weg – und beendet damit auch, ohne es zu wissen, Carlas Affäre mit dem Regisseur Donato.
Serena hat sich inzwischen von Massimiliano getrennt. Sie lernt den talentierten Zeichner Luca kennen, der wegen eines Drogendelikts bei Serenas Stiefmutter Roberta (Valera Golino) eine Therapie absolvieren muss. Doch als Massimiliano in Schwierigkeiten steckt, erklärt sich Serena bereit ihm zu helfen. Und zieht damit Luca in die verhängnisvollen Ereignisse jener Winternacht mit hinein.
Paolo Virzì portraitiert die Kälte, Unbarmherzigkeit und Widersinnigkeit der modernen Finanzwirtschaft, er erzählt von der glitzernden Welt der Schönen und Reichen, von der Gier nach Geld und der Angst, es wieder zu verlieren, von der Wirtschaftskrise und ihren Opfern. Er erzählt aber auch von den kleinen großen Dingen des Lebens, von der Suche nach Glück, von Liebe und Rausch und der Hoffnung auf ein erfülltes Leben. DIE SÜSSE GIER ist eine packende Milieustudie mit Liebesgeschichten und einem Kriminalfall, der zum eleganten Thriller mit Film noir-Qualitäten wird und in dem die ProtagonistInnen ganz unterschiedlichen Sehnsüchten erlegen sind.
Regie: Paolo Virzì / Drehbuch: Francesco Bruni, Francesco Piccolo, Paolo Virzì, frei nach dem Roman "Der Sündenfall" von Stephen Amidon / Kamera: Jérôme Alméras / Schnitt: Cecilia Zanuso / Musik: Carlo Virzì / Ton: Taketo Gohara, Daniela Bassani, Roberto Mozzarelli, David Quadroli, Fabrizio Quadroli / Ausstattung: Mauro Radaelli / Kostüm: Bettina Pontiggia / Produktion: Indiana Production, RAI Cinema, Manny Films, Motorino Amaranto / Produzenten: Marco Cohen, Fabrizio Donvito, Philippe Gompel, Birgit Kemner / Mit: Valeria Bruni Tedeschi, Fabrizio Bentivoglio, Valeria Golino, Fabrizio Gifuni, Luigi Lo Cascio, Silvia Cohen, Guglielmo Pinelli
Italien 2013 / 110 Minuten / DF, OmU / Cinemascope / Dolby Digital