Paris, 1844, am Vorabend der industriellen Revolution: der 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil. Als Marx dort dem jungen Friedrich Engels (Stefan Konarske) vorgestellt wird, hat der notorisch bankrotte Familienvater für den gestriegelten Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers nur Verachtung übrig. Doch der Dandy Engels hat gerade über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben, er liebt Mary Burns, eine Baumwollspinnerin und Rebellin der englischen Arbeiterbewegung. Engels weiß, wovon er spricht. Er ist das letzte Puzzlestück, das Marx zu einer rückhaltlosen Beschreibung der Krise noch fehlt. Marx und Engels haben denselben Humor und ein gemeinsames Ziel. Sie respektieren und inspirieren sich als Kampfgefährten – und sie können sich hervorragend miteinander betrinken. Zusammen mit Jenny Marx erarbeiten sie Schriften, die die Revolution entzünden sollen.
Die sozialen und politischen Krisen brodeln, doch die Intellektuellen in Deutschland und Frankreich reagieren nur mit ausflüchtender Rhetorik. Marx und Engels wollen nicht mehr nur Theorie, sondern Wirklichkeit, sie wollen den Massen ein neues Weltbild geben. Doch dafür müssen sie die Arbeiterbewegung hinter sich bringen – nicht so leicht, denn mit ihrer jugendlichen Anmaßung stoßen Marx und Engels so manchen gestandenen Revolutionär vor den Kopf. Trotz Zensur, Polizeirazzien und internen Machtkämpfen lassen sie nicht nach in ihren Versuchen, eine neue Vision von menschlicher Gemeinschaft zu formulieren.
Regie: Raoul Peck / Drehbuch: Pascal Bonitzer, Raoul Peck / Kamera: Kolja Brandt / Schnitt: Frédérique Broos / Musik: Alexej Aigui / Ton: Jörg Theil, Benoît Biral / Ausstattung: Benoît Barouh, Christophe Couzon / Kostüm: Paule Mangenot / Produktion: Agat Films, Velvet Film, Rohfilm, Artemis Productions, France 3 Cinéma / Produzenten: Nicolas Blanc, Rémi Grellety, Robert Guédiguian, Raoul Peck / Mit: August Diehl, Stefan Konarske, Vicky Krieps, Olivier Gourmet, Hannah Steele, Michael Brandner, Alexander Scheer, Hans-Uwe Bauer, Peter Benedict, Niels Bruno Schmidt, Marie Meinenbach, Rolf Kanies
Frankreich/Deutschland/Belgien 2016 / 118 Minuten / DF, OmU (französisch)