Julien Gahyde (Mathieu Amalric) führt eine scheinbar perfekte Ehe mit Delphine (Léa Drucker). Gemeinsam haben sie eine Tochter, leben in einem großzügigen Einfamilienhaus und sind nicht zuletzt dank Juliens erfolgreicher Karriere als Vertreter für Landwirtschaftsmaschinen finanziell abgesichert. Doch all das macht den Familienvater nicht mehr glücklich. Um seinem Alltag zu entfliehen, hat er eine heimliche Affäre mit der Apothekerin Esther (Stéphanie Cléau), der Frau eines ehemaligen Schulkameraden, begonnen. Regelmäßig treffen sich die beiden heimlich für gemeinsame Stunden in einem Hotelzimmer – bis eines Tages alles aus dem Ruder läuft und Julien sich plötzlich in Untersuchungshaft wiederfindet. Man wirft ihm vor, Delphine ermordet zu haben.
“Georges Simenon erzählt von einer Amour fou, von der sich lange nicht sagen lässt, ob die Interessen der involvierten Personen tatsächlich dieselben sind. Er macht zwar den Ausgang bald gewiss, die kunstvoll verschachtelten Rückblenden geben aber die Hintergründe nicht gleich preis. Keine einfachen Voraussetzungen für einen Film, da man das unaufhörliche Hin-und-her-Changieren der Perspektiven möglichst elegant in den Griff bekommen muss. Mathieu Amalric ist dies in DAS BLAUE ZIMMER sehr überzeugend geglückt. Der französische Schauspieler, der in seiner vierten Regiearbeit die Rolle von Julien, dem Liebhaber, auch selbst übernimmt, hält sich eng an die Struktur der Vorlage, verlegt sie jedoch aus den frühen 1960er-Jahren in die Gegenwart.” (Der Standard)
Regie: Mathieu Amalric / Drehbuch: Stéphanie Cléau, Mathieu Amalric, nach dem gleichnamigen Roman von Georges Simenon / Kamera: Christophe Beaucarne / Schnitt: François Gédigier / Musik: Grégoire Hetzel / Ton: Antoine Mercier / Ausstattung: Christophe Offret / Kostüm: Dorothée Guiraud / Produktion: Alfama Films Productions, Arte France / Produzenten: Paulo Branco / Mit: Léa Drucker, Mathieu Amalric, Stéphanie Cléau, Serge Bozon, Laurent Poitrenaux
Frankreich 2014 / 76 Minuten / DF, OmU / 1 : 1,33 / Dolby Digital