Murat ist weg. Seine Mutter Rabiye Kurnaz versteht die Welt nicht mehr. Sie geht zur Polizei, informiert die Behörden. Und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht, als sie erfährt, dass ihr Sohn im Gefangenenlager Guantanamo sitzt. Doch dann findet sie Bernhard Docke. Der besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle türkisch-deutsche Mutter kämpfen fortan Seite an Seite für Murats Freilassung. Papier ist geduldig, Rabiye ist es nicht. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen. Bernhard gibt dabei auf sie acht. Und Rabiye bringt ihn zum Lachen. Mit Herz und Seele. Mit aller Kraft.
Sie ist eine Wucht, der vom ersten Auftritt an die Leinwand gehört: Meltem Kaplan als Rabiye Kurnaz, die alles daran setzt, ihren Anfang 2002 von den Amerikanern festgenommenen und nach Guantanamo verschleppten Sohn Murat frei zu bekommen; er ist ihr genialer Widerpart: Alexander Scheer als ebenso zurückhaltender wie beharrlicher Anwalt Bernhard Docke. Zusammen sind sie ein unschlagbares (Leinwand-)Paar in einem Film, der das große Kunststück zuwege bringt, glänzendes Unterhaltungskino und engagiertes, aufklärerisches Polit-Drama zu vereinen. RABIYE KURNAZ GEGEN GEORGE W. BUSH wurde bei der Berlinale 20222 mit dem Preis für das beste Drehbuch (Leila Stieler) und dem Preis für die beste Darstellerin (Meltem Kaplan) ausgezeichnet.
Regie: Andreas Dresen / Drehbuch: Laila Stieler / Kamera: Andreas Höfer / Schnitt: Jörg Hauschild / Musik: Johannes Repka, Cenk Erdogan / Ton: Peter Schmidt, Oswald Schwander, Ralf Krause / Ausstattung: Susanne Hopf / Kostüm: Birgitt Kilian / Produktion: Pandora Film Produktion, Iskremas Filmproduktion, Cinéma Defacto, NDR / Produzenten: Claudia Steffen, Christoph Friedel, Andreas Dresen / Mit: Meltem Kaptan, Alexander Scheer, Charly Hübner, Nazmi Kirik, Sevda Polat, Ali Emre Sahin, Mert Dincer, Lemi Ogul Tan Umgan
Deutschland/Frankreich 2022 / 119 Minuten