Michel, in den Fünfzigern, verheiratet, die Kinder aus dem Haus, Nine-to-Five-Job, steckt in seiner täglichen Routine fest. Nach der Arbeit, wenn er auf sein Motorrad steigt, träumt er von einem anderen Leben. Wie gerne würde er wie Jean Mermoz in einer Propellermaschine durch den Abendhimmel schweben. Eines Tages stößt Michel durch Zufall auf das Foto eines Kajaks – und ist begeistert von der formvollendeten Schönheit und Eleganz des Objekts. Es ist Liebe auf den ersten Blick! Ein Klick, und ein “Grand Raid 416” zum Selbstzusammenbauen liegt in seinem virtuellen Einkaufskorb. Einige Tage gelingt es Michel, den Kauf vor seiner Frau Rachelle zu verheimlichen. Voller Hingabe setzt er auf dem Dach sein Kajak Stück für Stück zusammen und häuft immer mehr Expeditionsausrüstung an. Ganze Nachmittage verbringt er in seinem halbfertigen Gefährt und träumt sich davon. Schließlich entdeckt Rachelle das Ausrüstungslager, setzt den Trockenübungen ein Ende und ihren Mann an einem Fluss aus, damit er endlich in die Gänge und aufs Wasser kommt. Nach anfänglichem Abschiedsschmerz gibt sich Michel nun immer mehr seinem ganz persönlichen Abenteuer hin und entdeckt, was es bedeutet, sich einfach treiben zu lassen. Nur wenige Meilen flussabwärts strandet er in einer Welt, die sein Leben für immer verändern wird.
Der mehrfache César-Preisträger Bruno Podalydès zaubert mit NUR FLIEGEN IST SCHÖNER eine unwiderstehlich charmante Anti-Stress-Komödie auf die Leinwand, die sommerlich-leicht und gleichzeitig tiefgründig ist. Wieder einmal beweist sich Bruno Podalydès als wahrer Spezialist, exzentrische Menschen in Aufbruchsstimmung zu porträtieren, und bereichert mit seinem neuesten Geniestreich den französischen Autorenfilm.
Regie: Bruno Podalydès / Drehbuch: Bruno Podalydès / Kamera: Claire Mathon / Schnitt: Christel Dewynter / Ton: Laurent Poirier, Nicolas Moreau, Cyril Holtz / Ausstattung: Guillaume Deviercy / Kostüm: Dorothée Guiraud / Produktion: Why Not Productions, France 3 Cinéma / Produzenten: Pascal Caucheteux / Mit: Agnès Jaoui, Bruno Podalydès, Sandrine Kiberlain, Vimala Pons, Denis Podalydès, Michel Vuillermoz
Frankreich 2015 / 104 Minuten / DF, OmU (französisch) / 1 : 1,85 / Dolby 5.1