Sie haben alles geteilt: ihr Aufbegehren, die Neugierde, die Hoffnungen, Zweifel, Mädchen, Ruhmesträume. Paul ist reich, Émile arm. Irgendwann ziehen sie fort aus Aix-en-Provence, hoch nach Paris, freunden sich an mit jenen, die am Montmartre und in Batignolles leben. Man verkehrt an denselben Orten, schläft mit denselben Frauen, verachtet die Spießbürger (was auf Gegenseitigkeit beruht), geht nackt baden, stirbt vor Hunger und stopft sich bei Gelegenheit den Bauch voll, trinkt Absinth, malt tagsüber jene Modelle, die man nachts streichelt, nimmt 30 Stunden Zugfahrt in Kauf, nur um einen Sonnenuntergang in der Provence zu sehen: Paul Cézanne und Émile Zola – aus dem einen wird ein Maler, aus dem anderen ein Schriftsteller. Der Ruhm geht achtlos an Paul vorbei. Émile hingegen besitzt alles: Ansehen, Geld, eine perfekte Frau, die Paul zuerst geliebt hat. Sie kritisieren und bewundern sich. Und sie gehen keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Sie verlieren sich aus den Augen und finden sich wieder – wie eins dieser Paare, die nicht aufhören können sich zu lieben.
Mit ihren gigantischen Lebenswerken gehören der Schriftsteller Émile Zola und der Maler Paul Cézanne zu den wichtigsten Figuren der französischen Kulturgeschichte. Weniger bekannt ist die tiefe Freundschaft, die die beiden Künstler ein Leben lang verband. Es ist eine hochspannende Geschichte von Zuneigung und Eifersucht, von Mut und Verzweiflung sowie von unbändiger Schöpfungskraft. In ihren fantastischen Dialogduellen gelingt es den beiden Hauptdarstellern, uns Zola und Cézanne so nahezubringen wie noch nie: Guillaume Gallienne spielt Cézanne als labilen Rebellen mit dem unersättlichen Verlangen nach Perfektion. Guillaume Canet gibt den erfolgsverwöhnten und doch stets mit sich selbst hadernden Zola. Als prägende Frauen im Leben der beiden Genies runden die hinreißende Alice Pol, Déborah François und Alain Resnais’ Stammschauspielerin Sabine Azéma das hochkarätige Ensemble ab, das die Grande Dame des französischen Kinos, Regisseurin Danièle Thompson gekonnt in Szene setzt.
Regie: Danièle Thompson / Drehbuch: Danièle Thompson / Kamera: Jean-Marie Dreujou / Schnitt: Sylvie Landra / Musik: Éric Neveux / Ton: Nicolas Cantin / Ausstattung: Michele Abbé-Vannier / Kostüm: Catherine Leterrier, Karen Muller-Serreau / Produktion: G Films, Pathé, Orange Studio, France 2 Cinéma, Umedia, Alter Films / Produzenten: Albert Koski / Mit: Guillaume Gallienne, Guillaume Canet, Alice Pol, Déborah François, Sabine Azéma, Gérard Meylan, Laurent Stocker, Isabelle Candelier, Freya Mayor
Frankreich 2016 / 117 Minuten / DF, OmU (französisch) / Cinemascope