Eine junge schwedische Familie macht Skiurlaub in den französischen Alpen. Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, das Berg-Idyll perfekt. Doch plötzlich geschieht beim Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse die Katastrophe: Eine Lawine rast mit voller Wucht auf sie zu. Panisch ergreift Mutter Ebba die beiden Kinder – panisch ergreift Vater Tomas die Flucht. Als sich der Nebel legt, sind alle unversehrt. Das große Unglück ist zwar ausgeblieben, doch zurück bleibt der Schock über Tomas’ Handeln. Die Kinder streiken, die Ehe kriselt, und Tomas muss schwer mit seiner mangelnden Courage und seiner angeschlagenen Männlichkeit kämpfen.
“Östlund erweist sich erneut als virtuoser Skeptiker zwischenmenschlicher Beziehungen. Seine langen, distanzierten Einstellungen registrieren aufmerksam kleinste Veränderungen in der Körpersprache der Figuren oder taxieren ihre Gesichter. HÖHERE GEWALT ist auch deswegen so überzeugend, weil Östlund seine männliche Figur nicht durch eine Frau zu demontieren versucht. Im Gegenteil entwickelt sich Ebba, je stärker Tomas von Selbstzweifeln geplagt wird, zur Pragmatikerin. Das letzte Familienbild könnte in seiner heroischen Zeitlupenhaftigkeit auch als ironischer Spiegel des Gruppenfotos vom Anfang zu verstehen sein. Bis man realisiert, dass Ebba kurzerhand die Rolle des Familienoberhaupts übernommen hat.” (Die Zeit)
Regie: Ruben Östlund / Drehbuch: Ruben Östlund / Kamera: Fredrik Wenzel, Fred Arne Wergeland / Schnitt: Ruben Östlund, Jacob Secher Schulsinger / Musik: Ola Fløttum / Ton: Andreas Frank, Jesper Miller / Ausstattung: Josefin Åsberg / Produktion: Plattform Produktion, Film i Väst / Produzenten: Eric Hemmendorff, Marie Kjellson / Mit: Mit: Kristofer Hivju, Lisa Loven Kongsli, Johannes Kuhnke, Clara Wettergren, Vincent Wettergren
Schweden/Dänemark/Frankreich/Norwegen 2014 / 118 Minuten / DF, OmU / Cinemascope