Die Geschichte des berühmten “Hofmohren” Angelo Soliman, mythologische Figur der Wiener Stadtgeschichte, einst als Kindersklave gekauft, später Kammerdiener, herumgereichtes Exponat der Sammlung, Freimaurer, nach seinem Ende präpariertes Ausstellungsobjekt. “Based on a true story” und ein Teil europäischer Geschichte. ANGELO erzählt Kolonialgeschichte, körperliche und geistige Vereinnahmung. Ein Film über Deutungshoheiten. Und die Chronologie eines Verstummens.
“Wie ist es, wenn man mit fünf, sechs Jahren seiner Heimat beraubt wird? Was bedeutet es, für ganz lange Zeit niemandem zu begegnen, der dir gleich ist? Wann hat Angelo wohl aufgehört, sich selbst in seiner Andersartigkeit zu vergessen? Wann wünscht man sich, sich im Gegenüber aufzulösen? Wenn man der ersten Biografin Glauben schenken darf, die sich 60 Jahre nach seinem Tod über dessen Lebensgeschichte gewagt hat, war Angelo im Grunde Schauspieler, dann hat er selbst sehr viel zu den Märchen, die sich um ihn ranken, beigetragen.” (Regisseur Markus Schleinzer)
Regie: Markus Schleinzer / Drehbuch: Markus Schleinzer, Alexander Brom / Kamera: Gerald Kerkletz / Schnitt: Pia Dumont / Ton: Philippe Kohn, Pia Dumont, Loïc Collignon / Ausstattung: Andreas Sobotka, Martin Reiter / Kostüm: Tanja Hausner / Produktion: Novotny & Novotny Filmproduktion, AMOUR FOU Luxembourg, Markus Schleinzer / Produzenten: Alexander Glehr, Franz Novotny, Bady Minck, Alexander Dumreicher-Ivanceanu / Mit: Makita Samba, Alba Rohrwacher, Larisa Faber, Kenny Nzogang, Lukas Miko, Gerti Drassl, Michael Rotschopf, Marisa Growaldt, Christian Friedel
Österreich/Luxemburg 2018 / 111 Minuten