Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.
IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel. Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.
Regie: Mascha Schilinski / Drehbuch: Louise Peter, Mascha Schilinski / Kamera: Fabian Gamper / Schnitt: Billie Mind, Evelyn Rack / Musik: Michael Fiedler, Eike Hosenfeld / Ton: Jürgen Schulz / Ausstattung: Cosima Vellenzer / Kostüm: Sabrina Krämer / Maske: Irina Schwarz, Anne-Marie Walther / Produktion: Network Movie, Studio Zentral / Produzenten: Lucas Schmidt, Maren Schmitt / Mit: Luise Heyer, Lena Urzendowsky, Filip Schnack, Susanne Wuest, Lea Drinda, Konstantin Lindhorst, Luzia Oppermann, Lucas Prisor, Gode Benedix, Martin Rother, Hanna Heckt, Bärbel Schwarz, Florian Geißelmann
Deutschland 2025 / 149 Minuten